Coronakrise und psychische Gesundheit

Die schockierenden Auswirkungen des Covid-19 Shutdowns auf unsere Psyche wurden bereits in einigen Zeitungen publiziert und in Studien untersucht. 

 

So liest sich bspw. im Wochenblick vom 25.05.2020, dass ein Krankenhaus aus Kalifornien angab, dass in nur einem Monat so viele Suizidversuche verbucht wurden, wie sonst in einem ganzen Jahr. In Kalifornien sterben aktuell mehr Menschen an Selbstmord als an Covid-19. In den USA wird bereits mit erschütternden 75.000 Toten gerechnet. Eine Studie des NCBI spricht von einer globalen psychosozialen PandemieAuch aus Australien wurde berichtet, dass die Zahl der Selbstmorde die Corona-Toten um das vierfache übersteigen könnte.

 

In Österreich hat der ÖBVP, der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie, gemeinsam mit der Donau-Universität Krems eine Studie über die Auswirkungen der Coronakrise auf die psychische Gesundheit gemacht (Vergleichswerte Österreich – Großbritannien). Die Zahlen dieser Studie wurden im Ö1 Morgenjournal vom 22.05.2020, von Dr. Peter Stippl, Präsident des Bundesverbandes für Psychotherapie, der breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben: 

 

Durch die Coronakrise haben sich in Österreich die Depressionen etwa verdoppelt; also 8,4% der österreichischen Population leiden aktuell unter einer Depression. In Großbritannien sind es sogar 24,6% der Population. Angststörungen sind in Österreich um etwa 6% gestiegen, in GB um 18% und Schlaflosigkeit in Österreich um etwa 15% und in GB um 28%. Es ist klar zu erkennen, dass es eine Parallelität zwischen den Maßnahmen und der Klarheit der Regierung und den Auswirkungen auf die psychische Befindlichkeit in der Bevölkerung gibt.

 

Von der UNO wurde eine ähnliche Studie in Auftrag gegeben, welche speziell die Befindlichkeit von Kindern untersuchte. Bei Kindern ist das Gefühl der Einsamkeit, Nervosität, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit um etwa 30% gestiegen, Konzentrationsschwierigkeiten sogar um mehr als 70%.

 

Dr. Peter Stippl, Präsident des Bundesverbandes für Psychotherapie, sagt im Ö1 Morgenjournal vom 22.05.2020:  

 

„Ich würde sicher davon ausgehen, dass die psychische Belastung noch länger anhält, sogar dass sie noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Warum? Wir werden Ende des Sommers, Beginn des Herbstes sehen, dass der Urlaub anders war, vielleicht überhaupt nicht stattgefunden hat im Vergleich zu den Vorjahren und, dass die Arbeitslosigkeit eine Belastung, ein Stressor sein wird, der uns noch einige Zeit begleiten wird, und diese beiden Faktoren werden sich negativ auf die Psyche auswirken.“

 

Die Coronakrise und der Shutdown haben uns alle sehr belastet und mitgenommen! 

 

Wenn Sie selbst an Suizid denken oder jemanden kennen, bei dem Sie vermuten, dass er sich das Leben nehmen möchte oder wenn Sie sich aktuell mehr belastet oder überfordert fühlen, unter Ängsten und/oder Schlafstörungen leiden oder Veränderungen bei Ihrem Kind oder anderen Angehörigen bemerken: Holen Sie sich bitte schnell und umgehend professionelle Hilfe!

 
Telefonische Notfallkontakte:
Krisenhilfe OÖ: Tel. 0800 202533
OÖ Suizidprävention: Tel. +43 732 2177

Psychotherapie-Helpline 0720 12 00 12 (täglich von 8 bis 22 Uhr)

Rat auf Draht: 147 (für Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen) 


Ihre/Ihr (niedergelassene/r) Psychotherapeut*in ist auch jederzeit für Sie da! Es wird Ihnen geholfen!!!