Eingesperrt (in der Quarantäne)

Ja, mich hat´s auch getroffen. Ich bin in Quarantäne. ☹️ Mit meinem 13-jährigem Sohn. Ich schlurfe von der Küche zum Esstisch, zum Sofa, höre Musik, koche, mache die Wäsche, sitze zu viel vor dem Handy, bilde mich weiter, lese. Ich trage den ganzen Tag eine Leggins oder Jogginghose und meine Kuschelsocken. Mein Highlight ist mein tägliches YouTube-Fitnessprogramm. 45 Minuten Sport auf der Matte,-  und der Gang zum Postkastl. Ein kurzes Sauerstoffeinatmen, den Blick in die Weite schweifen lassen. Yeah. 🤪 Das andere Highlight sind endlose Diskussionen mit meinem pubertierenden Sohn über Handyzeit, zocken, lernen und Homeschooling. 😬 Ob das alles ein Highlight ist? Ob das Leben ist?

 

Ich dachte eigentlich, ich könne all die Zeit nutzen, all das zu machen, wozu ich sonst nicht komme. Mach ich irgendwie ja auch. Und trotzdem merke ich, obwohl ich eigentlich jetzt mehr Zeit zur Verfügung habe, fällt es mich schwerer diese Dinge auch tatsächlich zu tun. Desto schwieriger und härter ist es, mich aufzuraffen, all die „Ich-muss-Dinge“ zu tun, die ich sonst so nebenher mache oder zu denen ich sonst (so sagt es mein Kopf) nicht ausreichend komme. Ich fühle mich wie eingesperrt (bin ich ja de facto auch), wie in einem Gefängnis- und ich fühle mich energieloser, träger, müder und damit einhergehend unzufriedener. Mir fehlt etwas. 😢

 

Ich erinnere mich, wie es mir damals ging, als meine Kinder Babys waren. Als ich extrem gebunden war- an Wohnung, Haushalt, Wäsche, Kinderversorgung. Da war das Highlight der Gang zur Kinderärzt*in oder zum Spielplatz. Und ich denke an die vielen Menschen, die ich kenne, die nicht nur in Quarantäne ein ähnliches Gefühl haben. Die Menschen, denen es vielleicht schwer fällt – obwohl „genug“ Zeit zur Verfügung – sich aufzuraffen. Menschen, die durch tatsächlich veränderte Rahmenbedingungen (Quarantäne, Kinderbetreuungsaufgaben, Care-Arbeit, usw.) eingesperrt sind und/oder es innerlich zu viele „Ich-muss-Dinge“ (aus Loyalität- zur Familie, Arbeit usw.) gibt.

 

Kennst du das vielleicht von dir auch? Wo oder wann bist du eingesperrt oder fühlst dich eingesperrt und welche Auswirkungen hat es auf deinen Antrieb, deine Energie, deine Lebensfreude? Welche Rahmenbedingungen sind veränderbar und woran bist du tatsächlich gebunden? 😳 Welche „Ich-muss-Dinge“ gibt es (nur) in deinem Kopf? 🤯

 

Ich weiß jedenfalls was mir fehlt: Freiheit. 😊 Entscheiden zu können. Ohne Einschränkung. Ohne Vorgabe. Und das an jedem beliebigen Ort, wo und wann ich möchte. Nicht nur in den eigenen vier Wänden. Abenteuer, Abwechslung. Tatsächliches Leben. 😍💝🎉🤩